Warum ein BGE?

Das BGE kann man als die materielle Ergänzung der im Grundgesetz verankerten Grundrechte betrachten. Das ist weitaus mehr als das heutige Sozialsystem, dennoch wird seine Notwendigkeit oft mit dem Hinweis darauf bezweifelt.
Warum brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Nachhaltigkeit

Unser derzeitiges Sozialsystem wurde vor ca. 100 Jahren eingeführt und basiert auf der Besteuerung von Erwerbsarbeit. Das hat lange funktioniert, doch seit Ende der 90er Jahre stößt es an seine Grenzen, durchgängige Erwerbsbiographien sterben aus. Durch den demografischen Wandel und den technischen Fortschritt, insbesondere die Digitalisierung, verschärft sich die Lage weiter.

Ein BGE als staatliche Verpflichtung, das aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert wird, ist die einzige Lösung, die auf Dauer funktioniert.

Effizienz

Unser derzeitiges Sozialsystem ist durch die Vielzahl von Unterstützungsleistungen und die Bedürftigkeitsprüfungen alles andere als effizient. Es verursacht Milliarden Euro an Kosten für Verwaltung und eine Flut von teuren Verfahren vor den Sozialgerichten, in denen jeder zweite Kläger Recht bekommt.

Mit dem BGE fallen nahezu alle bisherigen sozialen Transfers wie z.B. Kindergeld, Bafög oder Arbeitslosengeld weg. Ebenso entfallen Bedürftigkeitsprüfungen und Kontrollen. Lediglich für den Mehrbedarf z.B. aufgrund von Behinderung ist ein kleiner Teil der derzeitigen Verwaltung erforderlich.

Gerechtigkeit

Es ist auch nicht einzusehen, warum Tätigkeiten im sozialen Bereich wie z.B. Kindererziehung, Jugendarbeit, Betreuung oder Pflege nur finanziell vergütet werden, wenn sie institutionalisiert sind. Und nur dann greift unser derzeitiges Sozialsystem.
Ebensowenig ist einzusehen, warum Kapital gegenüber der Erwerbsarbeit begünstigt wird und nicht zur Finanzierung von Sozialtransfers beiträgt.

Mit dem BGE tragen alle Einkommen zu seiner Finanzierung bei und keiner fällt mehr durchs Raster.

Menschenwürde

Und wenn das derzeitiges System greift, dann zu kurz. Die grundgesetzlich verankerte Unantastbarkeit der Menschenwürde wird sowohl durch Prüfungs-, Kontroll- und Sanktionierungsmaßnahmen als auch durch die reine Höhe der Sozialleistungen in Frage gestellt. Ein Leben in Armut als menschenwürdig zu bezeichnen kann wohl nur Zynisten einfallen. Und Armut nimmt in Deutschland zu, vor allem Kinder- und Altersarmut.

Mit dem BGE entfallen entwürdigende Prüfungen.
Armut gibt es nicht mehr - und das allein ist Grund genug.